Haltung und Pflege

 
 
Der Irische Tinker ist an sich nicht sehr
anspruchsvoll in Sachen Unterkunft
 

Haltung:

Tinker fühlen sich im Offenstall und auf der Weide pudelwohl.
Haben sie in ihrer Heimat doch auch kaum einmal einen Stall gesehen.
Als meist sehr soziale Tiere sind Tinker sehr gut im Herdenverband zu halten.

Bedenken sollte man jedoch, dass Tinker, wenn direktimportiert, ganz andere klimatische Verhältnisse gewohnt waren, als sie bei uns herrschen. Hochsommer auf einer Baum - und unterstandslosen Weide, - womöglich noch bei Ozonvorwarnstufe - das ist sicherlich keine artgerechte Pferde - und schon gar nicht Tinkerhaltung!

Eine weitere Möglichkeit ist, den Tinker in einer Box zu halten. Bei ausreichendem Koppelgang ist auch das eine angemessene Haltungsform.
Stroh als Einstreu hat sich bei uns nicht so gut bewährt. Die meisten Tinker schaffen es nämlich in Windeseile, aus einer vor Minuten noch sauberen Box eine quatschig - matschige Sumpflandschaft zu gestalten. Dann drehen sie sich mit ihren großen Füßen noch einige Male im Kreis und das Chaos ist perfekt.
Hat man seinen Tinker nun in einem Reitstall eingestellt, wird man in kürzester Zeit den Pfleger zur Verzweiflung und den Stallbesitzer zur Weißglut bringen. (Manchmal glaube ich Tinker sind näher mit einem Wildschwein verwandt, als mit einem edlen Pferd.)
Besser hat sich das Aufstallen auf Sägespänen bewährt. Späne saugen besser und werden beim Umdrehen nicht so leicht an den Rand geschoben.
Manche Tinker naschen dann zwar begeistert frische Späne, es hat bis dato aber noch keinem geschadet. Nur für ausreichend Raufutter ist Sorge zu tragen.

Fütterung:

Menge und Zusammensetzung der Futterration sind natürlich abhängig von den Anforderungen, die man reiterlich an seinen Tinker stellt. Ein Pferd, dass eine gewisse Leistung erbringen soll, verlangt auch adäquate Fütterung. Dazu gehören nun einmal Heu und Stroh in ausreichender Menge.
Muss das Tier dann aber arbeiten, so ist es auch der Leistung entsprechend mit Kraftfutter zu versorgen. Tinker sind nicht sonderlich anspruchsvoll, fressen gerne, immer und überall, verkraften Futterumstellungen mit links und sind exzellente Futterverwerter.

Pflege:

Tinker mit gelben Flecken???

Also welcher Tinkerbesitzer kennt das nicht, man holt seinen Liebling aus der Box und er sieht aus wie eine dreifarbige Glückskatze. Oh Schreck, diese gelben Flecken überall.
Ich habe ja schon sehr viele Tipps, die ich im Laufe der Zeit aufgeschnappt habe, ausprobiert, aber so wirklich führte keiner zum gewünschten Erfolg, bzw. zum sauberen Tinker.

Eines der Mittel, welches ich persönlich weiterempfehlen kann, wäre eine ganz gewöhnliche handelsübliche Schmierseife, die man in jedem Drogeriemarkt günstig erwerben kann. Sie ist PH neutral und ohne irgendwelche chemische Zusätze, die unserem Tinker nur schaden würde. Zudem ist diese in der Anwendung recht praktisch sowie relativ günstig, da man meist doch Unmengen verbraucht.
Mit diesem einfachen Hausmittel erzielte ich noch die besten Ergebnisse. Die gelben Flecken waren zwar nach der Behandlung nicht ganz verschwunden, jedoch in einem Rahmen mit dem ich mich durchaus abfinden konnte.
Das andere wäre ein ganz normales, mildes Shampoo, was sich ebenfalls bewährt hat.

Besonders der Schweif und die hinteren Puschel sind meist mehr braun, als weiß! Da hilft nur eins: Lange mit Shampoo oder Schmierseife einwirken lassen und gründlich ausspülen.

Vor dem Reiten wird bei uns die Mähne und besonders der lange Schweif obligat eingeflochten. Beim Nachgreifen der Zügel reißt man keine Mähnenhaare aus, das Pferd kann sich mit einem eingeflochtenem Schweif beim Rückwärtstreten sich nicht so leicht die Schweifhaare ausreißen - was nicht nur der Optik des Pferdes abträglich, sondern auch schmerzhaft ist! Manche Tiere verweigern dann oft sehr standhaft das Rückwärtstreten.

Hufe:

Viele Tinker sind Barfußgeher. Feste, runde Hufe von sehr guter Qualität zeichnen sie aus.
Beim regelmäßigen Beschneiden der Hufe sollte der Hufschmied darauf achten, die Sohle nicht zu stark auszuwirken. Besitzen doch fast alle Tinker eher flache Hufe. Eine dünne Sohle lässt sie dann auf hartem Boden "fühlig" gehen und ein Beschlag wird unumgänglich.
Hufe fetten wir auch ab und zu ein. Dann aber vornehmlich mit farblosem Huföl oder Huffett. Blütenweiße Tinkerbeine mit leuchtendgrünen Haarspitzen - das macht sich nicht wirklich gut!
Das Wichtigste ist jedoch, die tägliche Pflege der Hufe, da Tinker oft zu Strahlfäule und zu Hufkrebs neigen. Zu nasser und zu matschiger Untergrund sollte für Tinker absolut tabu sein. Besonders bei Offenstallhaltung sollte man darauf achten, dass der Tinker trocken steht und keinesfalls im Matsch versinkt! ...Denn
"Ohne Huf-kein Pferd"

 

 

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